Wenn ich am Freitagabend auf Twitter lese, dass man von einem Besuch im Langstrassenquartier absehen soll, weil da gerade „Ausschreitungen“ stattfinden, bin ich etwas irritiert. Freitagabend?
Am Samstagmorgen lese ich dann in der Zeitung, dass irgendwelche Leute mit dem Slogan „Reclaim the Streets“ Zürich unsicher gemacht und später Läden demoliert haben.
Man kann sich natürlich fragen, was Menschen dazu bringt, sich zusammen zu rotten, einfach mal einen Stadtteil wie die Termiten heimzusuchen und eine Spur der Zerstörung zu hinterlassen. Ist das jetzt modern? Reichen euch eure billigen Gucci-Kopien nicht mehr? Hab ich irgendwas verpasst?
Der Protest resultiere aus dem Bedürfnis nach Raum. So lese ich das zumindest aus der Meldung auf Indymedia. Hrm.
Für mich, als zugegebenermassen Angehörige des weiblichen Geschlechts mittleren Alters, liest es sich folgendermassen:
„Wir sind frustriert, weil wir nichts auf die Reihe kriegen und harte Arbeit offenbar anstrengend ist. Aus diesem Grunde gehen wir auf die Leute los, die aus unserer Sicht reich sind. Wir schlagen einfach mal alles zusammen, was mit genügend billigem Alk und etwas Gras noch leichter geht, und jammern dann, wie hart die Polizei mit uns umspringt. Ich hoffe, unsere Papis holen uns rasch aus der U-Haft raus.“
Liebe Aktivisten von #reclaimthestreets in Zürich: ihr seid offenbar einfach nur wohlstandsverwöhnte Chaoten. Während ihr euch gegenseitig hochgeilt, damit ihr irgendwelche Polizisten verletzt und Geschäfte von hart arbeitenden Menschen demoliert, kämpfen an anderen Orten dieser Erde Menschen wirklich um ihr Leben. Ihr seid einfach nur armselig.