Frauen, Medien

Die unsägliche Sendung

Immer wieder bekomme ich mit, wie junge Frauen am Tag nach der Sendung sich im Zug darüber unterhalten. Dick sein ist scheisse, auch wenn „dick“ Grösse 36 bedeutet. Ich mein‘: WTF??

Da lassen sich Boulevardzeitungen und Frauenzeitschriften über die Modells aus. Bemängeln die Brüste. Die Schenkel. Den Hintern. Den Bauch. Nicht mal an der Toggenburger Viehschau geht es so zu. Es ist ekelerregend.

Über die Modeindustrie zu philosophieren ist ein Fass ohne Boden. Die Designer sind mehrheitlich schwul und propagieren ihr eigenes Schönheitsideal. Und das ist verständlicherweise nicht weiblich. Trotzdem hungern sich Mädchen und Frauen in Kleidergrössen hinein, die nicht für ihre Brüste und Bäuche gedacht sind.

All das könnte man stehen lassen und sich einfach wundern.

Aber nein. Heidi Klum, diese fleischgewordene Grinsekatze ohne Charakter und ohne Stil, masst sich an, anderen Frauen (Menschen!!) zu sagen, was sie an sich ändern müssen, um so zu werden wie sie: kantenlos, langweilig, knochig und ganz einfach doof.

Wenn man der Umwelt und sich selber einen Gefallen machen will, schaltet man ganz einfach den Fernseher aus. Punkt.

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2 Gedanken zu “Die unsägliche Sendung

  1. chi-tace-acconsente schreibt:

    Ich habe mal auf SPON das Interview mit einem homosexuellen Modeschöpfers gelesen, der gefragt wurde, warum er nur Mode für dünne Models macht. Seine Antwort war, dass er das tut, weil Frauen (nicht Männer) diese Mode dann kaufen.

    Magersucht hat viel damit zutun, nicht weiblich sein zu wollen, und wenig damit, Männern gefallen zu wollen. Es ist androzentrisch, anzunehmen, dass Frauen alles, was sie tun, immer nur tun um Männern zu gefallen. Diese Überzeugung steckt tief in den Denkmustern unserer Gesellschaft, ist aber falsch.

    Ich war selbst magersüchtig. Ich war magersüchtig, um Männern NICHT zu gefallen. Zum Glück bin ich von der Magersucht weg, denn das ist selbstschädigendes Verhalten. Ich denke aber, man kann Schlankheitswahn nur verstehen, wenn man ihn (unter anderem) auch als Reaktion auf die ständige Sexualisierung des weiblichen Körpers begreift. Es hat oft mit Selbsthass/Hass auf den weiblichen Körper oder Ablehnung der Sexualisierung zutun. Es ist eine Form, sich zu „wehren“ – aber keine besonders konstruktive. Wenn dieser Aspekt ausgeblendet bleibt, fragen wir uns immer nur, wie dumm Mädchen sein können, durch Schlankheitswahn Männern gefallen zu wollen, und ignorieren, dass diese genau wissen, dass es Männern NICHT gefällt.

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  2. Danke für Deinen Kommentar. Allerdings ging es in meinem Artikel nicht um Magersucht als solches, sondern um sogenannte Schönheitsideale, die von Männern für Männer geschaffen werden.

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